Tim Moser, der geborene Entrepreneur

Checkinbereich

Dass er Unternehmer und Investor wird, ist dem 36-jährigen Annaberger als Bestimmung irgendwie in die Wiege gelegt worden. Mutter Lisa Moser-Hornegger etablierte Martini Sportswear als internationale Marke, Vater Josef Moser gründete erfolgreich den High-Tech-Betrieb Advanced Engineering. Tim Moser selbst hat seine Anfänge als Mitbegründer von Electric Love, eines der erfolgreichsten Festivals Europas, seit 2020 hinter sich gelassen – und steuert heute einen der größten europäischen Anbieter für Cashless Payment und Access Control für die ganz großen Events. Und nicht nur das.

Tim Moser: „Ich mag es, Dinge zu schaffen und voranzubringen“

Das Heavy-Metal-Festival in Wacken mit bis zu 100.000 Besuchern am Tag, das Woodstock der Blasmusik im Innviertel mit 100.000 Fans, der Moto GP und die Formel 1 in Spielberg, Electric Love und andere – wo die großen Namen der Eventbranche zu hören sind, da ist auch „Global Event Technologies“ (GET) von Tim Moser zu finden.

Das heißt, eigentlich nicht, denn: „Wenn alles gut läuft, merkt man uns gar nicht“, erklärt der junge Vollblutunternehmer und CEO von GET. War noch vor einigen Jahren die digitale Zugangskontrolle und die Abwicklung der bargeldlosen Zahlungen für Tickets, Bier und Pommes und was man sonst so auf einem Festivalgelände braucht, ein „Should have“, so wurde das digitale Payment inklusive Registrierkassenpflicht bei temporären Events zum Stand der Technik. „Alle großen Festivals fahren heute mit Cashless Payment“, erläutert Moser. Und da ist GET mit seinen mittlerweile 30 Mitarbeitern ganz vorne mit dabei.

Porträt Tim Moser

Tim Moser, erfolgreicher Entrepreneur und Mitglied des Seebrunner Kreises.

Herausforderung als Chance

„Wir haben für 2015 ein passendes System gesucht, aber keines gefunden. Da haben wir es selbst entwickelt“, erzählt Tim Moser.

Seine Anfänge hat GET im Electric Love Festival. „Wir haben für 2015 ein passendes System gesucht, aber keines gefunden. Da haben wir es selbst entwickelt“, erzählt Tim Moser, Absolvent der Elektrotechniksparte der HTL Salzburg.  2017 wurde GET dann ausgegründet, und auch Tim Moser brach nach „sieben geilen Jahren Electric Love“ zu neuen Ufern auf. „Ich wollte mich verändern“. Doch zuvor hatte die Familie einen schweren Schicksalsschlag zu bewältigen: Vater Josef Moser verstarb 2019 überraschend. Tim Moser musste mit seinem Bruder Lukas die weltweit tätige Advanced Engineering, ein Spezialist für Maschinenbau in der Leiterplatten- und Halbleiterindustrie, als Geschäftsführer übernehmen. Doch auch hier bewährte sich Tim Moser mit seiner unternehmerischen Power. Übernommen hat er das Unternehmen mit 15 Mitarbeitern, heute beschäftigt Advanced Engineering 45 Leute. Mittlerweile ist Tim Moser auch nicht mehr als Geschäftsführer operativ tätig, sondern im Wege seiner TM Group mit zentralen Funktionen wie Beratungsdienstleistungen und Buchhaltung für alle Unternehmen der Familie unterstützend tätig. „Wir helfen uns intern innerhalb der Gruppe“, betont Moser. Dass nebenbei auch noch – trotz Corona-Einbruch im Event-Geschäft – das Wachstum von GET vorangetrieben wurde, ist umso bemerkenswerter.

Eingangsbereich GET-Checkpoint

Wo die großen Namen der Eventbranche zu hören sind, da ist auch „Global Event Technologies“ (GET) von Tim Moser zu finden

Im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf
„Wenn alles gut läuft, merkt man uns gar nicht“, erklärt Tim Moser.

Erfolg macht Spaß

Was zu einem der nächsten Tätigkeitsfelder des Entrepreneurs bringt: Tim Moser ist auch Investor bei derzeit sieben technologieorientierten Startups, vorrangig in B2B-Bereich und verteilt in ganz Europa. „Ich bin an Startups interessiert, die per se kein Limit haben und skalierbar sind“. Er sehe sich als Ermöglicher: „Ich habe die Fähigkeit, gute Leute mit Netzwerk und Know-how zusammenzubringen“.

Doch sind die Zeiten für die Startup-Szene durchaus schwierig, wie Moser einräumt. Rezession und internationale Unsicherheiten dämpfen die Investitionslust, nicht nur in Startups. Für die Belebung der Startups-Szene in Salzburg hätte Moser, der sich auch als Mentor im Rahmen von Startup Salzburg engagierte, schon Tipps an die Adresse der Politik parat. Notwendig wäre ein öffentlicher Risiko-Fonds nach oberösterreichischem Beispiel oder auch ein privater Fonds, gespeist von potenten Salzburger Family Offices. Und nicht zuletzt bräuchte es, nach internationalem Vorbild, eine attraktive bauliche Infrastruktur für Gründerinnen und Gründer, in der Ideen, Chancen und Technologien entstehen könnten. Was für den Unternehmer Tim Moser ebenfalls dringend angegangen werden muss: „Unsere Überbürokratie!“. Sie hat sich zum Hemmfaktor für Wachstum, Arbeit und Investitionen entwickelt.

Checkin beim ELF

Das digitale Payment inklusive Registrierkassenpflicht gehört bei temporären Events zum Stand der Technik.

Es zeichnet junge Unternehmerpersönlichkeiten wie Tim Moser aus, wenn sie trotzdem durchhalten und ihre Unternehmen vorantreiben. Sein Mission-Statement ist purer Unternehmergeist: „Ich mag Dinge schaffen. Es macht mir Spaß, wenn Erfolg entsteht!“. Mit diesem Spirit fühlt sich der Netzwerker und Enabler auch als Mitglied im Seebrunner Kreis wohl: „Der ist verjüngt und richtig cool geworden!“.