Aufbruchstimmung bei Samson Druck

Aufbruchstimmung bei Samson Druck

Wie schafft man es, in einer digitalisierten Kommunikationswelt, in der Printprodukte offenbar immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden, dennoch erfolgreich eine Druckerei zu leiten? Und nicht nur das: Wie baut man gleichzeitig stetig seine Position als führender Anbieter im Sektor des hochqualitativen Bogendrucks aus? Lisa Frost, Gesellschafterin und Mitglied der Geschäftsleitung von Samson Druck im Lungau, zeigt auf, was Österreichs Familienbetriebe zu leisten imstande sind.

Mit konsequenter Qualität dem Druck standgehalten

„Seit ich in der Kommunikationsbranche tätig bin, heißt es, dass der Druck stirbt!“ macht sich Lisa Frost Luft: „Wir sind der Gegenbeweis!“. Tatsächlich, Samson Druck lässt all die kulturpessimistischen Klischees vom Niedergang des gedruckten Wortes (und Bildes) verblassen. Mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 19 Mill. € ist das Unternehmen mit Stammsitz in St. Margarethen und Niederlassungen in ganz Österreich, allen digitalen und sonstigen Umbrüchen zum Trotz, erfolgreich unterwegs. Das hat mehrere Gründe – und sie alle verweisen auf eine langjährige Innovations- und Qualitätsstrategie, um sich als Familienunternehmen in einem schwierigen Markt behaupten zu können.

Ausgezeichnetet Qualität

Von Anfang setzte Lisa Frosts Vater, Gerhard Aichhorn, auf die Qualitätsschiene im Sektor des Bogen-Offset-Druckes. „Wer das billigste Produkt will, ist bei uns fehl am Platz. Bei uns gibt es hohe Qualität zu vernünftigen Preisen“, betont die gelernte Kommunikations- und Marketingfachfrau, die nun gemeinsam mit ihrem Cousin Markus Ramsbacher und Tibor Valentin das Unternehmen leitet.
So werden bei Samson Druck hochwertige Broschüren, Geschäftsberichte, Magazine und Bücher gedruckt und veredelt. Renommierte Unternehmen im gesamte DACH-Raum schätzen die hochwertigen Produkte aus St. Margarethen. Etwa auch die Salzburger Festspiele, für die Samson Druck seit Jahren die von den Festspielbesuchern hochgeschätzten Programme druckt. Mehrfach wurde das Unternehmen für seine Print-Produkte ausgezeichnet, etwa zuletzt 2024 mit dem Golden Pixel Award für fortschrittliche und innovative Druckerzeugnisse.

Aufbruchstimmung bei Samson Druck

Lisa Frost, 2024 zur Druckerin des Jahres gewählt.

Totgesagt leben länger

„Seit ich in der Kommunikationsbranche tätig bin, heißt es, dass der Druck stirbt! Wir sind der Gegenbeweis.”

Kreislaufwirtschaft konkret

„Das schafft Aufmerksamkeit für den Druckbereich und für Samson Druck“, freut sich Lisa Frost, die 2024 vom Branchenmagazin Druck & Medien zur „Druckerin des Jahres“ in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ gewählt wurde. Was zu einem nächsten Erfolgsfaktor führt, der sozialen und ökologischen Verantwortung, die bei Samson Druck vorbildlich gepflegt wird. Gerhard Aichhorn, ein Vorreiter der Nachhaltigkeit in der Salzburger Wirtschaft, hat schon früh umweltschonende Bogen-Offset-Verfahren eingesetzt und so viel wie möglich an chemischen Stoffen im Druckverfahren eliminiert. So werden zum Beispiel nur mehr pflanzenbasierte Farben eingesetzt. Dazu kommt die Nutzung erneuerbarer Energie und eine ausgeprägte soziale Verantwortung mit vielen Maßnahmen für die Mitarbeiterschaft.

Serpentine Kunstband

Mit dem “Golden Pixel Award” hat Samson Druck einen der renommiertesten Preise der österreichischen Druck- und Medienindustrie gewonnen. Ausgezeichnet wurde der Kunstband “Serpentine – a touch of heaven (and hell)” von Auftraggeber Großglockner Hochalpenstrassen AG.

Das lässt das Unternehmen auch von einem der wichtigsten und strengsten Zertifizierungsinstitute der Welt überprüfen. Samson Druck führt mit Stolz das Cradle-to-Cradle-Zertifikat (C2C) in Silber, das höchste ökologische Standards in der Kreislaufwirtschaft verlangt. Wird ein C2C-Produkt verbrannt, kann die Asche bedenkenlos als Düngemittel in der Natur ausgebreitet werden. Dieser ganzheitliche Nachhaltigkeitsansatz wurde bereits dreimal mit einem Gütesiegel für CSR (Corporate Social Responsibility) ausgezeichnet, er kommt auch bei Kunden immer mehr an. „Nachhaltigkeit ist für uns zum Wettbewerbsvorteil geworden“, CSR-Regularien aus der EU sieht man bei Samson Druck daher gelassen. Man ist schon dort, wo andere noch hinmüssen. Oder wie es Lisa Frost selbstbewusst ausdrückt: „Wir gehen den Weg, den wir für richtig halten“.

Gerhard Aichhorn, LH Karoline Edtstadler, Lisa Frost, Markus Ramsbacher.

Die neue Landeshauptfrau von Salzburg, Karoline Edtstadler, besuchte das Vorzeigeunternehmen in St. Margarethen. Im Bild von links: Gerhard Aichhorn, LH Karoline Edtstadler, Lisa Frost, Markus Ramsbacher.

Print punktet wieder

Nicht zuletzt spielt den Druckspezialisten aus dem Lungau eine gewisse digitale Ermüdung in die Hände. „Die Überdigitalisierung in der Kommunikation hat jeder schon ein wenig satt. Der Wertschätzung guter Printprodukte nimmt wieder zu. Unternehmen punkten wieder mit einer schönen Einladung oder einer guten Broschüre“, ortet Lisa Frost eine zarte Trendwende.

Bei Samson Druck ist man daher von der Zukunftsfähigkeit von Print überzeugt, was sich auch bei der Nachwuchspflege zeigt: Derzeit werden sieben Lehrlinge ausgebildet, insgesamt 50 haben schon eine Berufsausbildung bei Samson Druck absolviert. „Einige Mitarbeiter sind auch schon in der zweiten Generation bei uns“, erzählt die 36-jährige Fachfrau, die das Unternehmen in der dritten Generation mit ihren beiden Co-Geschäftsführern leitet.

“Es herrscht große Aufbruchstimmung an allen Ecken und Enden.”

sagt Lisa Frost

In die Zukunft investieren

Gemeinsam bereiten sie nun den nächsten Innovationssprung vor. „Wir investieren gerade kräftig. Ein zweistelliger Millionenbetrag fließt in neue Druckmaschinen und in die nächste Stufe der Automatisierung und Digitalisierung. Wir haben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut mitgenommen. Es herrscht große Aufbruchstimmung an allen Ecken und Enden“.

Druck für den Druck will Lisa Frost aber auch auf anderer Ebene machen: Seit der Wirtschaftskammerwahl 2025 ist die Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Lungau auch Mitglied im Ausschuss der Fachgruppe Druck. „Es braucht mehr Aufmerksamkeit für die verbliebene Druckbranche in Österreich und für die regionale Wirtschaft generell“, mahnt Lisa Frost: „Zumindest die öffentlichen Stellen sollten hierzulande drucken und nicht Flyer übers Internet in Tschechien oder China drucken lassen“.

Sie sieht ihr Engagement für ihre Branche und die regionale Wirtschaft auch aus dieser Sicht:

Weshalb sie auch gerne Mitglied beim Seebrunner Kreis ist, bei dem nun auch mehr Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte vertreten sind.

„Die Jungen, vor allem die jungen Frauen, müssen mehr Präsenz in den Entscheidungsgremien zeigen“.

Weshalb sie auch gerne Mitglied beim Seebrunner Kreis ist, bei dem nun auch mehr Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte vertreten sind.